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Die russische Regierung führt einen brutalen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine. Der Krieg gegen Freiheit, Demokratie und wirtschaftlichen Aufschwung dauert nun über 100 Tage. 100 Tage grausamer, menschenverachtender, zutiefst ehrloser Krieg. Das Ziel der russischen Aggressoren ist offenkundig: besetzen und alles, was vorher da war, vernichten. Um dieses verachtenswerte Ziel zu erreichen, bombardiert das russische Militär schwerpunktmäßig Wohnhäuser, Krankenhäuser und zivile Einrichtungen zur Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, Energie und Wasser, dazu zivile Infrastruktur und Kulturzentren. Über 7 Millionen Menschen mussten seit Kriegsbeginn aus der Ukraine fliehen, rund 1,5 Millionen wurden gar nach Russland deportiert, weitere geschätzt 10 Millionen Menschen sind innerhalb der Ukraine als Flüchtlinge unterwegs. Wohl mehr als 10'000 Menschen wurden ermordet, überwiegend Zivilisten. Gefangene wurden erschossen, Frauen vergewaltigt, Kinder getötet: Selbst für russische Verhältnisse ist dieser Krieg an Ehrlosigkeit und Brutalität kaum zu überbieten. Und es ist kein Ende in Sicht. Zwar kündigen viele Regierungen an, die Ukraine in ihrem Kampf gegen den übermächtigen Gegner Russland zu unterstützen; mit am lautesten tönen die Ankündigungen und Versprechungen der deutschen Regierung. Die durchaus zu helfen in der Lage wäre: Deutschland gehört zu den größten Waffenexporteuren der Welt; die hiesige Waffenindustrie könnte, wenn die Regierung es wirklich wollte, schnell große Mengen modernster Kriegstechnologie in die Ukraine liefern – Lieferungen an Länder, die diese Waffen klar menschenrechtswidrig einsetzen, wie etwa die Türkei gegen das kurdische Volk, winkt die aktuelle deutsche Regierung genauso durch wie die Vorgängerregierung. Bei der Ukraine ist es anders: Es wird viel versprochen, angekündigt – und dann verzögert, verzögert – und damit faktisch verhindert. Die deutsche Regierung könnte der Ukraine militärisch helfen. Sie tut es aber nicht: Auch nach 100 Tagen sind den großen Ankündigungen bestenfalls lächerliche Lieferungen gefolgt, vor allem weder schweres Kriegsgerät noch moderne Abwehrwaffen. In Deutschland wird geredet und aktiv nicht gehandelt. Es drängt sich der Verdacht auf, dass der gazprom-nahe Kanzler Scholz seine zukünftigen Aufsichtsratsplätze in russischen Staatsbetrieben nicht gefährden will; er plant wohl, denselben Weg einzuschlagen wie Schröder vor ihm: Geld als Ersatz für ein Mindestmaß an Anstand. Nicht nur in Kreisen informierter Journalisten und Medien, sondern auch in NATO-Kreisen erkennt man die bittere Wahrheit: Der deutsche Kanzler Scholz will nicht, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt. Als angebliches Argument für die Verhinderung aktiver Unterstützung vorgeschoben wird die angeblich drohende Gefahr, dass Deutschland, die EU oder die NATO durch eine wirkungsvolle Unterstützung der Ukraine in den Krieg hineingezogen werden könnten. Was die deutsche Regierung hierbei unterschlägt, ist:
Doch trotz der Erfahrungen aus der Geschichte – nahezu alle größenwahnsinnigen Kriegstreiber und Despoten haben im Vorfeld ihre Gewalttaten angekündigt – wollen Gutmenschen auch in Regierungsämtern nicht glauben, dass jemand bereit ist, solchermaßen sinnlos brutalste Gewalt auszubreiten; sie suchen krampfhaft und erfolglos nach einem Rest von Menschlichkeit in Schlächtern wie Putin. Und lassen sie weitermorden. Mit anderen Worten: Regierungen wie die deutsche, von einem sehr erkennbar gazprom-nahen Kanzler und einer immer noch allzu russland-freundlichen SPD schlecht geführten Ampel-Regierung unterstützen durch ihre Verzögerungs- und Verhinderungspolitik die russischen Kriegstreiber und deren Vernichtungskrieg gegen die Ukraine. Dabei wäre es von großer Bedeutung, den Krieg schnellstmöglich zu beenden, denn Krieg verroht die Menschen. Die Soldaten wie die geschundene Zivilbevölkerung. Je länger ein Krieg dauert, je mehr Gewalt die Soldaten verübt und die Betroffenen erduldet haben, um so mehr sind Menschen bereit, auch die letzten Reste von Menschlichkeit zu vergessen, und zwar auf allen Seiten: Das „Recht des Mächtigeren“ und dessen jede Kritik übergehende Durchsetzung mittels grenzenloser Gewalt werden als normal empfunden. Die Wahrnehmung der inneren Verrohung beschreiben viele aus Kriegen heimgekehrte Soldaten; selbst Drohnenpiloten, die Tausende von Kilometern vom eigentlichen Krieg entfernt in sicheren Gebäuden am Krieg teilnahmen, können sich der Verrohung nicht entziehen. Das stärkste Argument für sofortige umfassende militärische Unterstützung der Ukraine hat Putin selbst gegeben, und zwar gleich zu Beginn seines Invasionskrieges: Er drohte mit dem Einsatz von Atomwaffen, sollte irgendwer sich seinem Größenwahn entgegensetzen. Und dies im Wissen, dass allein die USA beinahe zwölf Mal mehr für ihr Militär ausgeben als der russische Staat, dazu kommen 29 weitere Länder im Verbund der NATO, dazu etliche EU-Länder, die (noch) nicht der NATO beigetreten sind. Würde Putin tatsächlich Atomwaffen einsetzen, müsste er erstens damit rechnen,
Mit anderen Worten: Putin könnte vielleicht zuerst feuern. Aber danach wäre Russland vernichtet, nicht aber auch nur ein Staat der EU oder der NATO und erst recht nicht die Summe aller NATO- oder EU-Staaten. Oder einfacher gesagt: Putin kann den Atomkrieg androhen und vielleicht beginnen. Russland aber kann einen solchen Krieg nur verlieren. Warum droht er dennoch damit? Vielleicht, weil er tatsächlich meint, die Drohung würde einschüchtern und somit wirken, dabei nutzt sich diese Drohung mit jeder Wiederholung mehr ab; wie oft Putin inzwischen seine leeren Drohhülsen von sich gegeben hat, zeigt, dass sie leer und hohl sind und es bleiben werden. Weitaus wahrscheinlicher droht Putin der ganzen Welt, weil die Jahre der äußeren Vereinsamung und der inneren Vorbereitung auf den Krieg in der Ukraine dazu geführt haben, dass Putin so weit verroht ist, dass sachliche Distanz ebenso wie Dialog, Verhandlungen und Diplomatie und damit auch jede Form von pazifistischer Einstellung keinerlei Wirkung mehr auf sein Denken haben. Was bedeutet, dass bedauerlicherweise nur zwei Möglichkeiten bleiben, um diesen russischen Krieg zu beenden: Entweder von innen, wenn ranghohe russische Militärs Putins Befehle verweigern oder einflussreiche russische Oligarchen ihm die Geldzuflüsse entziehen, ohne die Putin diesen Krieg nicht fortsetzen kann, trotz der immer noch an Russland fließenden Gelder für Gas, Öl und Kohle. Oder von außen, durch umfassende militärische Aktivitäten gegen die russischen Invasionstruppen in der Ukraine. Und nötigenfalls auch auf russischem Gebiet: Das russische Militär und seine Regierungen – auch zukünftige – müssen umgehend und umfassend an weiteren Kriegshandlungen gehindert werden. Wie entmenschlicht Putin inzwischen ist, zeigt sich auch darin, welche Worte er wählt: Da spricht schon lange kein erfahrener Staatsmann mehr, kein gebildeter selbstkritischer Erwachsener; es hört sich eher nach einem hormonüberfluteten Halbstarken an: Da werden nationalistische Phantastereien mit einem völlig realitätsfernen Geschichtszerrbild vermischt, da wird die eigene Macht ebenso hemmungslos überschätzt wie die tatsächliche Bedeutung Russlands für die Weltpolitik, und all dies verbreitet Putin in fast schon plumpen, dumpfen Worten.
Wenn man aufhört, diese klaren Fakten zu leugnen, dann wird klar, dass es leider schlicht notwendig ist, sehr rasch moderne schwere Waffen für den Luft- wie für den Bodenkampf in umfassender Stärke und Anzahl bereitzustellen und an die Ukraine zu liefern, und zwar nicht nur solche, mit denen man das weitere Vordringen russischer Einheiten bremsen kann, sondern auch solche, mit denen man die russischen Invasionstruppen vollständig aus der Ukraine zurückdrängen kann, und zwar aus allen besetzten Gebieten inklusive der Krim. Denn nur dann ist die Chance gegeben, Russlands Regierung für längere Zeit von weiteren Kriegen, vom fortgesetzten Bruch internationalen Rechts und des Völkerrechts abzuhalten. Das Ziel der demokratischen westlichen Staatengemeinschaft muss sein, Staat und Bevölkerung Russlands durch die unauslöschliche Erinnerung an den verlorenen Krieg gegen die Ukraine davon abzuhalten, solche Versuche zu wiederholen. Es gibt ein weiteres, wenn auch bitteres Argument dafür, rasch wirkungsvolle Waffen in den Osten der Ukraine zu senden: Dort ist bereits nahezu alles zerstört und die allermeisten Menschen sind geflohen; den russischen Vormarsch dort zu stoppen, würde immerhin den zusätzlichen Schaden an ziviler Infrastruktur und die Zahl weiterer ziviler Opfer klein halten. Wartet man hingegen mit effektivem Einsatz von Waffen, bis russische Einheiten im Westen der Ukraine Fuß gefasst haben oder gar in Polen, Tschechien oder in den baltischen Staaten einfallen, dann werden noch viele weiteren Millionen Menschen fliehen müssen, die spätestens im Winter irgendwo unterkommen müssen; es wird noch viel mehr Schaden an staatlicher wie ziviler Infrastruktur entstehen. Und es werden noch deutlich mehr Menschen sterben. Noch verhindert der deutsche Kanzler Scholz – ob nun wegen seiner unverkennbar großen Nähe zu Russlands Führer und dessen Staatsbetrieben rund um gazprom oder wegen falscher Angst vor den eh irgendwann unvermeidlichen Konsequenzen – effektive Waffenlieferungen in die Ukraine. Das ist nichts anderes als ein Zeichen tiefster Erbärmlichkeit.
Krieg ist keine Lösung. Ihn und seinen Verursacher durch Verhinderung möglicher, notwendiger und dringendst gebotener militärischer Unterstützung des angegriffenen Staates zu unterstützen erst recht nicht. Stand: 7. Juni 2022 |
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Jede und jeder kann helfen!
Eine Überweisung ist schnell veranlasst und kommt quasi sofort an – und zwar nicht nur bei der Spenden-Sammelstelle, sondern im Zielland: bei Partner-Organisationen, die vor Ort oder zumindest in der Region das kaufen können, was am Dringendsten gebraucht wird. Die oben angegebenen Einrichtungen sind geprüft; man kann sicher sein, dass das Geld oder die dafür gekauften Waren wirklich bei den Bedürftigen ankommen. Die folgende Liste von ebenfalls zu empfehlenden Organisationen, die sehr viel für die Geflohenen, die Verletzten und die psychisch Belasteten leisten, ist sicherlich nicht umfassend, gibt aber einen Überblick:
Auch die großen Hilfsorganisationen der Kirchen in Deutschland und in vielen anderen Ländern sind dankbar für jede Spende; diese Einrichtungen sind oft sehr gut lokal vernetzt. Diese Einrichtungen verfügen oft auch über gut funktionierende Transportkanäle, so dass Materialspenden schnell ans Ziel gebracht werden können. Der Bedarf an Operationswerkzeugen, an Verbandmaterial, an Dialyse- und anderen medizinischen Geräten und an oft lebenswichtigen Medikamenten ist enorm groß, ebenso der an Stromerzeugern, an Fahrzeugen - und schlicht: An Nahrungsmitteln.
Man kann auch Sanitär-Artikel, Medikamente, Schlafsäcke oder andere, nützliche und wichtige Dinge spenden; in vielen Orten werden Sammlungen durchgeführt oder Sammelstellen – oft private, lobenswerte Initiativen – eingerichtet. Diese Sammelgüter kommen zwar etwas später an, weil sie nach Polen, Rumänien und auch in die Ukraine transportiert werden müssen. Die Spenden sind dennoch willkommen; man sollte aber Kontakt zu den Sammelstellen aufnehmen, bevor man etwas bringt, denn in manchen dieser Sammelstellen sind derzeit Kleider oder Schuhe im Übermaß vorhanden und können gar nicht entgegengenommen werden. Sachspenden ermöglichen es, dass Güter an Orte gelangen, die dort zu dem Zeitpunkt nicht oder nicht in genügender Anzahl oder nur zu sehr hohen Preisen erworben werden können. Angesichts der unvorstellbar großen Zahl von Menschen, die Hals über Kopf, meist nicht mit mehr als den Kleidern am Körper, ihre Wohnungen verlassen und vor den brutalen russischen Invasoren flüchten mussten – es sind bereits mehr als 11 Millionen Menschen aus umkämpften Gebieten geflohen. Jede(-r) vierte Ukrainer(-in) musste vor den Bomben und den Erschießungskommandos fliehen. Mindestens 4,3 Millionen dieser 11 Millionen Menschen sind aus der Ukraine in andere Länder geflohen, und das binnen gerade mal sechs Wochen. 11 Millionen Menschen, die mit dem absolut Grundlegenden und Nötigsten versorgt werden müssen. Und das für lange Zeit: Ohne Aussaat und Ernte, ohne funktionierende landwirtschaftliche Maschinen, auf vermienten Anbauflächen und in zerbombten Tierställen können selbst dann keine Nahrungsmittel hergestellt werden, wenn die Menschen wieder in der Ukraine wären. Und ohne funktionierende Infrastruktur und verarbeitende Betriebe wie Mühlen oder Schlachthöfe und ohne funktionierende Handelsketten und Transportfahrzeuge kann das Wenige, was noch da ist, nicht an die Bedürftigen verbracht werden.
Und die Katastrophe setzt sich auch noch fort, denn die Ukraine gehörte vor dem Krieg zu den größten Exporteuren von Weizen oder auch Sonnenblumen-Öl: Über 50 Prozent des im Jahr 2021 weltweit exportierten Sonnenblumen-Öls stammt aus der Ukraine; das in Deutschland verarbeitete und verkaufte Sonnenblumen-Öl stammt zu 90 Prozent aus der Ukraine. Und nun? Die Öl-Lager in der Ukraine wurden bombardiert, und durch die zusammengebrochene Infrastruktur ist es auch kaum möglich, vorhandenes Öl irgendwohin zu liefern oder zu verarbeiten. Als Folge ist schon jetzt der Preis für Sonnenblumen-Öl etwa in Deutschland um ein Vielfaches gestiegen – wenn es überhaupt in den Regalen der Märkte zu finden ist. Und da wegen dieses Krieges in der Ukraine weder Aussaat noch Ernte stattfinden, wird sich dieses Problem in den kommenden Jahren noch verschärfen. Beim Getreide ist die Situation auf den ersten Blick eine etwas andere: Aus der Ukraine stammen „nur“ 8,5 Prozent des im Jahr 2021 weltweit exportierten Weizens. Das klingt nicht nach so viel; da die Lieferungen aus der Ukraine aber für Ägypten und für etliche seiner Nachbarländer absolut essentiell sind, bedeutet der Wegfall dort nicht nur die Notwendigkeit, rasch nach einem neuen – und bezahlbaren – Lieferanten suchen zu müssen, sondern Preissteigerungen, die die eh schon prekäre Ernährungs-Situation der Bevölkerung katastrophal verschlechtern. Beim Getreide kommt noch ein Problem hinzu: In der Vergangenheit exportierte Russland sehr große Mengen an Getreide, deutlich mehr als die Ukraine; durch die Sanktionen und durch Putins ‚Antworten‘, hier Exportverbote, sinkt diese Menge im laufenden Jahr auf ein Minimum. Und da Putin inzwischen mehr und mehr Männer von den landwirtschaftlichen Produktionsstätten ab- und ins Militär einzieht, wird auch in Russland im laufenden Jahr dramatisch weniger Getreide geerntet werden. Eine der Folgen der Verknappung und des Preisauftriebs ist die, dass die UN sich gezwungen sieht, Hilfsgelder und Lebensmittel-Lieferungen an die ärmsten Länder der Welt schlicht zu halbieren.
Die Folge ist eine Hungerkatastrophe, wie sie die Welt seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr erdulden musste.
Im Namen der Menschen, die noch in der Ukraine ausharren oder vor dem Krieg geflohen sind, danken wir Dir, Euch und Ihnen für jede Unterstützung. Und ebenso im Namen all derer, die kaum vorstellbar viel tun, um zu helfen: in der Ukraine, in Polen, in Moldau, in Rumänien und in allen weiteren Ländern, in denen nun tagtäglich Zigtausende von Flüchtlingen aus der Ukraine ankommen. Es geht um grundlegende Menschlichkeit: Um Leben, um Freiheit, um Würde – und ebenso um Kunst und Kultur.
Stand: 7. Juni 2022. |
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